Jüdische Geschichte oder Narrativ?
Die Textsammlung „Jüdische Geschichte lesen“, 2003 von Michael Brenner, Anthony Kauders, Gideon Reuveni und Nils Römer herausgegeben, wurde in einigen wenigen Zeitungen von Zunftkollegen begrüßt und einstimmig positiv rezensiert. 45 Aufsätze von 37 Autoren aus den Jahren 1818 bis 1998 – ein breites Spektrum, thematisch wie chronologisch. Im Grunde genommen geht es um Methodologie, grob gesagt um Ansätze, wie man mit der Geschichte der Juden umgeht. Brenner schrieb drei Jahre später eine Monographie zum selben Thema, in welcher er die Geschichte der jüdischen Geschichte darlegte, mit zum Teil identischen Namen und Akzenten, eine Art Selbstreferenz – hier ein Lesebuch, dort eine Deutung. Das sei trockene Wissenschaft, dachten aber jüdische Leser selbst und blieben eher zurückhaltend: Keine Diskussion, keine wahrnehmbare Rezeption. Warum nur?
Zuerst fällt die Geographie der Texte auf – das meiste stammt aus der Feder von deutsch-jüdischen Autoren, etwas weniger kommt aus den USA und Israel, je eins aus England, Frankreich, Russland. Würde der Proporz genauso aussehen, wären die Herausgeber selbst in Israel oder Russland angesiedelt?
Man merkt deutlich auch die säkulare Tendenz: Rabbinische Texte sind in der Minderheit. Drittens stechen die Pluralität der präsentierten Positionen und der neutrale Ton der Einführung geradezu ins Auge. Das alles hat Vor- und Nachteile.
Einerseits stellt das Buch einen Fundus grundlegender Texte vor, handlich im Gebrauch, gut für den Lehrbetrieb. Sechs thematisch gegliederte Blöcke, in denen die einzelnen Aufsätze zeitlich eingeordnet sind, – das Material ist gut strukturiert, wieder ein Plus für die Verwendung im Studium. Eine deutschsprachige Ausgabe bevorzugt nun mal deutschsprachige Texte und orientiert sich an Lesern in Deutschland. Andererseits wäre durchaus zu fragen, ob einige der Texte ihren Weg nicht eher aus Gründen der political correctness ins Buch fanden. So erzählt ein Artikel von Paula Hyman über die Rolle der Frauen in der Weitergabe der jüdischen Tradition. Ist denn diese Beobachtung so neu – ist das etwa eine methodologische Revolution? Die Artikel von Laurence J. Silberstein und Susanne Heschel übertragen die ehrwürdigen feministischen Kampfgedanken und nicht weniger angesagten „orientalistischen“ Kampfslogans Edward Saids auf die Erforschung des zionistischen und postzionistischen Diskurses. Sie überzeugen weder im Hinblick auf Logik noch auf ihre Aussagekraft, insofern bleibt unklar, warum sie in dem Kontext des Bandes gelesen werden müssen. Es ist schon klar, dass heutzutage die eine oder andere antizionistische Stimme laut ist. Sie kann in solch einem Band auch vorgestellt werden, warum dann aber nicht aus erster Hand, sondern unterschwellig und so wenig fassbar?
Genauso befremdlich erscheinen noch drei Texte – von Arnold J. Toynbee, Jean-Paul Sartre, Hannah Arendt. Toynbee ist selbstreflexiv genug, um zu seinen ziemlich antisemitischen Passagen zu vermerken, „wie schwer es für jeden ist, der mit einem christlichen Hintergrund aufgewachsen ist, die jüdische Geschichte objektiv zu betrachten“. Sartre erlaubt sich ruhigen Gewissens solche haarsträubenden Sprüche wie – „der Antisemit hat den Juden zum Gegenstand seines Hasses erwählt wegen des religiösen Abscheus, den dieser immer erregte.“ Arendt ist von der „wechselseitigen Feindschaft“ zwischen Christen und Juden völlig überzeugt. Warum ausgerechnet diese Texte zum Thema Antisemitismus? Warum nicht andere? Ist zum Beispiel „Der ewige Antisemit“ von Henryk Broder nicht akzeptabel, nur weil ihm der Doktortitel fehlt? Auch beim Thema Zionismus hätte ich lieber eine direkte Auseinandersetzung mit Benny Morris und Tom Segev als den Pionieren israelischer Selbstzerfleischung auf historischem Gebiet sowie die Richtigstellung, die Ephraim Karsh inzwischen geliefert hat (ich weiß, diese Texte sind meist später erschienen als das Buch, ich bringe dies als Beispiel).
An dieser Stelle noch einige Worte zu der Ausgabe selbst. Es gibt nur wenige Kritikpunkte: Einer der Autoren – Immanuel Wolf – wurde bei der Zusammenstellung der Autorenliste vergessen. Einige chronologische Zuordnungen, zum Beispiel bei Zitaten im Artikel von Hannah Arendt, stimmen nicht überein (sie bezieht sich im Jahre 1951 auf Bücher, welche erst 1961 und 1962 erschienen sind). Bei der Wiedergabe einiger Texte wurden Fehler beim Abtippen nicht nachgebessert, in einigen Übersetzungen hat das Auge des Redakteurs zu wenig aufgepasst. Ansonsten eine hervorragende, in dieser Form einmalige Leistung, die viel zum Nachdenken anregt.
ASSIMILIERUNG
Mehrere Texte im Band streiten miteinander über die Assimilierung, deren Gründe, Entstehung, Verläufe, Folgen etc. Deren Aneinanderreihung erwirkt aber auch einen Nebeneffekt. Erst durch die Lektüre fällt auf, wie zeitgebunden all diese Texte sind. Wie die Zeitgenossen Hegels mit Müh und Not versuchen, dialektisch zu formulieren, wie die Generation von Burckhardt und Ranke zu großen mehrbändigen Erzählungen neigt, wie Simon Dubnow im Zuge der heranwachsenden soziologischen Tendenz von H. Taine bis M. Weber die jüdische Geschichte auf ihre Füße stellt. Wie kurz darauf die Wendung zur Geistesgeschichte ihre Auswirkung zeigt, unter anderem in der wirren philosophischen Poesie (Franz Rosenzweig: „das Volk ist Volk nur durch das Volk“). Der vulgäre Marxismus (Raphael Mahler: Mit der sozialistischen Revolution in Russland „brach eine neue Ära in der Weltgeschichte an. Mit dieser neuen Phase im Kampf der Völker um ihre Freiheit setzte zugleich eine neue Epoche in der nationalen Befreiungsgeschichte des Volkes Israel ein.“) und weitere Ismen hinterlassen ihre Spuren, bis hin zu Feminismus und Dekonstruktivismus, mit ihren jeweils neuen Sprachstrukturen und ihrem eigenen Zitatenrepertoire. Sie alle stehen mehr im Geiste der eigenen Zeit als im Dialog mit der eigenen Tradition. Das Buch zeigt, dass die nationalen Unterschiede zwischen Juden der Diaspora zunehmend größer werden – positivistisch ausgerichtete englische und amerikanische Autoren verschmähen den Pathos der deutschen Kollegen und die Sachlichkeit Dubnows. Ein Dialog findet fast ausschließlich nur innerhalb der folgenden Generationen einer gemeinsamen Sprachkultur statt. Die Juden trennen sich und wissen weniger voneinander, haben weniger Verständnis füreinander.
So will der Brite Cecil Roth auf der Schwelle der Shoa nur bedingt vom Leiden der Juden in der Geschichte sprechen. Sein Text ist 1932 geschrieben und beinhaltet auf zehn Seiten mindestens 19 Sätze, die das Ausmaß des Leides in der jüdischen Geschichte relativieren, wie zum Beispiel seine Frage über die typischen Pogrome während der Osterwoche im Mittelalter offenbart, ob diese „nicht stärker auf eine Art ‚jahreszeitliche’ Psychologie zurückzuführen sind“. Ist das noch ein jüdischer Blick oder schon ein nichtjüdischer? Übernimmt er hier die Sicht der Mehrheitsgesellschaft auf Juden? Das Buch legt auch diese Art der Assimilierung bloß, öffnet die Augen dafür. (Übrigens besonders empfehlenswert ist im selben Sinne der Aufsatz von Sander L. Gilman zum Thema „Jüdischer Selbsthass“, 1986.)
PLURALISMUS
Die Spezialisierung schlägt zu – sowohl auf dem methodologischen Feld der Geschichtsschreibung als auch in der Eigenart des nationalen Blicks. Ich wage zu sagen, dass ein deutscher Jude aus der historischen Schule des 19. Jahrhunderts die Geschichte seines Volkes in der Tat anders sieht als sein Kollege in den USA des 20. Jahrhunderts und noch ganz anders als der Nachfolger im heutigen Israel. Positiv gesehen ein Pluralismus. Auf der anderen Seite jedoch auch eine Zerspaltung, eine Diaspora des Geistes.
Die beschriebene Splitterung hat mehrere Dimensionen. Dazu gehört auch, dass Historiker heute keine großen Projekte mehr wagen, es gibt kaum einen Entfaltungsraum für eine bedeutende Persönlichkeit, die eine solche Aufgabe auf sich nehmen würde. Ein Kollektivwerk ist naturgemäß weniger persönlich gefärbt.
Eigenes trägt dazu auch die chronologische Folge der Publikationen bei. Die Logik des Fortschritts kann dazu verführen, in einem späteren Text nicht nur einen Kommentar zu einem früheren zu sehen, sondern von ihm eine modernere, soll heißen, wahrere, bessere, aktuellere Position zu erwarten. Muss vom Späteren das Frühere immer aufgehoben werden? Das führt mich zur Annahme, dass es vielleicht besser wäre, die Lektüre im Buch mehr thematisch zu organisieren – im Wissen, dass es mit der Geschichtswissenschaft heute genauso wie mit den meisten humanitären Wissenschaften und Kulturwerten geht. Die Zeit der Titanen des Geistes ist vorbei, und ob sie wieder kommt, wissen wir nicht. Die bloße Folge der Zeiten weist also noch keine Logik auf – das mag hegelianisch klingen und abstrakt und nach ordnenden Ideen rufen, die ich gar nicht liefern kann. Ich kann sie hier nur vermissen und das als Fakt beim Namen nennen. Summa summarum, bedeutet das den Zustand einer Posthistoire. Im gewissen Sinne aber auch ein Neuanfang. Je nachdem, was die nächsten Generationen daraus machen.
NARRATIV
Noch aktueller ist die Frage nach der tieferen und eigentlich höchstaktuellen Bedeutung von diesem Pluralismus. Diese Frage müsste man gleich im Plural umformulieren – Geschichte oder Narrative? Und zwar: Gibt es eine einzige, für alle Epochen gültige Vergangenheit, die durch die Geschichtswissenschaft festgelegt wird? Versorgt uns ein Historiker mit Fakten und gleich einer Deutung dazu? Oder sind es mehrere? Für jede Epoche ihre eigene, für eine jede Kultur, Nation? Kann die Sicht eines Autors die objektive Wahrheit überhaupt wiedergeben – sind es nicht eher unterschiedliche Erzählungen, gemäß einer herbeizurufenden Umwandlung eigener Erinnerungen bei der Traumatherapie?
Angesichts der Postmoderne, der Dekonstruktion und übrigen Versuchen, die Aufklärung zu delegitimieren, muss als Erstes geprüft werden, ob das Wissen über die Vergangenheit konstant, flexibel oder gar beliebig ist und – als Zweites – ob das ein objektives Faktum oder eine subjektive Sichtweise ist. Davon abhängig wäre das Resultat einzustufen, ob es gut, schlecht oder wertneutral ist. Dafür gibt es die Philosophie der Geschichte, die bei aller augenscheinlichen Vernünftigkeit erst dann entstehen konnte, als die Aufklärung die deutsche Philosophie erreicht hatte. Daraufhin erst konnte dann auch eine „Geschichte der Juden“ von Heinrich Graetz konzipiert werden. Ihr folgten weitere mehrbändige Projekte, die an der Schwelle zur Shoa ihren Höhenpunkt fanden und infolge der Shoa abrupt zurückgingen. Etwa 150 Jahre lebt und blüht die jüdische Geschichtsschreibung, bis sie bereit ist, sich im Spiegel anzuschauen und zu hinterfragen, ob sie am Ende ist und ob sie eine Methode hat. Gerade das tut dieses Buch, zumindest bietet es die Erkenntnisvorlage an. Wie wäre es, die jüdischen Enzyklopädien aus England (1901), Russland (1908), Deutschland (1928), Israel (1971) in der weiteren Folge miteinander zu vergleichen? Ist also die gesuchte Methode der Pluralismus? Wo liegt seine Grenze zur Beliebigkeit eines Narrativs?
REZEPTION
Wie bekannt, erreichte Emil Fackenheim die israelische Leserschaft kaum, seine Texte wurden nicht in Hebräisch geschrieben, weder übersetzt noch rezipiert. Ist er damit kein israelischer Denker? Und wenn er erst Jahrzehnte später ankommen und dann vielleicht noch wirken wird, ist er dann ein Teil der israelischen Gedankenwelt oder auch dann noch nicht? Dubnow wurde im russischen und deutschen Kulturkreis kaum gelesen, seine Leserschaft verschwand generationenweise, auch seine Ausgaben gingen verschollen. Ist er aber jetzt, nach den neuangelegten Ausgaben beim Leser angekommen? Mir persönlich sagt die Auslegung Dubnows immer noch zu, ich betrachte sie als unangefochten. Wenn ich ihn hier allerdings immer mal wieder lobpreise und das von einem Dutzend gelesen wird, erhebt ihn das automatisch zur Autorität ersten Ranges? Mit anderen weniger ironischen Worten: Beliebtheit, Zitierbarkeit, Bedeutung und Auswirkung eines Autors können stark divergieren. Das ist auch eine Lehre aus diesem Buch: Die hochgepriesene Arendt verliert viel an ihrem Renommee durch den zweifelhaften Text in diesem Band im Vergleich zu weniger „hochkarätigen“ Autoren, ohne jegliche Chance, sich auf dem Gebiet wieder zu behaupten. (Sie lässt sich zum Beispiel über „die selbstbetrügerische Theorie“ aus, nach welcher das Judentum „für Toleranz und die Gleichheit aller Menschen eintrat“, oder über die „Existenzbedingungen im Mittelalter, als den Juden auch dann, wenn die Gewalttätigkeiten nicht religiös, sondern politisch oder wirtschaftlich begründet waren, immer noch die Alternative offenstand, sich taufen zu lassen und damit den Verfolgungen zu entgehen“.) Die Logik der Aussage, die Korrektheit der Faktenwiedergabe, die Beweisführung, die Stärke sprachlicher Präsenz und manch anderes kann man besser vergleichen, wenn Texte nebeneinander stehen und im Zusammenhang der Themen gelesen werden.
Sind das unterschiedliche Zeiten mit ihrer jeweiligen Geschichtsschreibung, Philosophie, Weltanschauung? Oder nur Narrative? Kann man so unterschiedliche Positionen beliebig gegeneinander austauschen und je nach eigenem Geschmack aussuchen? Kann es mehr und weniger Wahrheit geben? Cecil Roth (weniger Leid) gegen Graetz (viel Leid) – wer setzt sich im Gedächtnis der Kultur durch? Kann man hier eine Einsicht erwarten, so wie Benny Morris seine Niederlage gegen Ephraim Karsh im Bezug auf die Gründungsgeschichte Israels zugegeben hat? In unserem Bewusstsein vielleicht. Jüdische Geschichte lesen bedeutet mitzudenken und eine Position zu beziehen. Auch dieses Buch verlangt einen wissenden, denkenden Leser, und in diesem Sinne – am Rande gesagt – vielleicht mehr Kommentare und weniger Neutralität, auch wenn der eine Journalist dann eine Tendenz und der andere Wissenschaftler eine Subjektivität anprangern würde. Bloß nicht anämisch und klein werden, das lesende Publikum wäre dafür dankbar. Umsomehr, dass die Herausgeber im Vorwort darauf hinweisen, dass die deutsche Historikerzunft auch heute noch „keinen einzigen der großen Historiker der jüdischen Geschichte“ für erwähnenswert hält.
DENKWEISE
Bei der Darstellung der jüdischen Sicht auf die Geschichte vermisse ich im Buch ein gesondertes Kapitel über die spezifisch rabbinische Vorgehensweise, auch wenn das mit je einem Text von Abraham Geiger und Emil Fackenheim angedeutet wird. Leo Baeck und Mordechai Kaplan wären hier eine weitere Bereicherung und Zeichensetzung. Die talmudische Kunst der Auslegung, der Fragestellung und Durchleuchtung lebt, sie wird von der Bibel- und Talmudforschung nicht usurpiert – in dem Buch ist davon wenig zu spüren. Die Ausrichtung auf den Unibetrieb, auf die formalisierbare, verifizierbare, prüfbare Wissensvermittlung bringt die Gefahr mit sich, diese synkretische Art jüdischer Denkweise auszuhöhlen. Unter dem Einfluss eines Michel Foucault kann man auch zu einer neuen Synthese zwischen Talmudistik und Kulturkritik gelangen, wie es zum Beispiel zwei brillante Texte Amos Funkensteins anbieten, trotzdem ist das schon wieder eine Aneignung, es schmeckt ganz anders. Der einsame Aufsatz von Fackenheim, dem bekanntlich letzten Schüler Baecks, verliert sich im Band und bleibt eine Ausnahme.
Trotz dieser Einwände muss man die Grundidee des Bandes unterstützen und ganz tüchtig loben: Sie entspricht genau der jüdischen Denktradition. Texte verschiedener Autoren aus verschiedenen Zeiten treten in den Dialog miteinander ein und erklären dasselbe anders, kommentieren einander, widerlegen, ergänzen, werfen einen neuen Blick auf dieselbe Vergangenheit, zwingen regelrecht zur Diskussion und Erarbeitung seiner eigenen Position.
LESERSCHAFT
Es gab Zeiten, in denen jede jüdische Familie ein Exemplar der Graetzschen Geschichte besaß (mein ältester Onkel hat mir zwei zerstreute alte Bände vererbt, die die in der Vergangenheit noch zahlreiche Verwandtschaft als Kostbarkeit behielt, durch alle Pogrome und Fluchten des Jahrhunderts). Wie ist es heute? Den neu bekehrten russischen Juden werden populäre Broschüren zum Judentum und zur Jüdischkeit in die Hände gedrückt, um sie nicht zu überfordern. Das gesammelte Wissen der Historiker wird – wie in dem vorliegenden Buch – offensichtlich für die Studierenden aufbewahrt: So entstehen Barrieren zwischen Wissenden und Unwissenden, zwischen den Orthodoxen und Abtrünnigen. Sind die gedachten Leser einer Geschichte der Juden, einer jüdischen Zeitung eher jüdisch oder nicht-jüdisch? Standen Herausgeber einer Encyclopaedia Judaica je vor einer solchen Frage? Welches Lesebuch kann das auffangen? Wie wäre es, wenn anstatt von millionenschweren Burgen und Palästen, die für Synagogen ausgegeben werden, einem jeden eingebürgerten Kontingentflüchtling eine Tora-Ausgabe, dazu der Talmud, dazu Dubnow verfügbar gemacht worden wären? Eine jedem zugängliche Bibliothek für dieselben Investitionen? Damit das Volk des Buches liest und zu sich, zu seiner Geschichte findet?
2. August 2008
Eine Geschichte der Juden?
Seit Monaten plagt mich die Frage, ob von mir nicht zu viel Kritik, zu viel Negatives geschrieben wird. So habe ich extra ein Buch genommen, welches ich loben und empfehlen wollte. Und siehe, schon wieder ist daraus etwas Kritisches geworden (in der "Jüdischen Zeitung", September 2008):
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